FAQ

Hier möchte ich häufig gestellte Fragen beantworten.  Mit der Zeit werden noch neue Fragen & Antworten dazukommen. 

Was mache ich, wenn mein Hamster krank ist? Wieviel kostet ein Tierarztbesuch und kann ich einfach zum nächsten Tierarzt um die Ecke gehen? 

Ich vermittle nach bestem Wissen und Gewissen gesunde und parasitenfreie Hamster, dennoch kann jedes Lebewesen einmal krank werden. Problematisch sind bei Hamstern im Krankheitsfall vor allem 3 Dinge:

1) Hamstern steckt es noch immer im Blut, sich Krankheiten und Verletzungen kaum anmerken zu lassen. In der Natur wäre ein Hamster, der auf den 1. Blick als geschwächt, verletzt oder krank zu erkennen ist, das sofortige Ziel von Beutegreifern wie Greifvögeln. Entsprechend wird auch ein "Haustier-Hamster" selbst unter starken Schmerzen noch lange versuchen, sich unauffällig zu verhalten, obwohl er längst dem Tierarzt vorgestellt gehört hätte. Gleichzeitig hat ein kleiner Hamster nicht viele Energiereserven und baut im Krankheitsfall schnell ab. Man kann also nicht mal eben 2 Wochen bis zum Tierarztbesuch warten, sondern sollte eher in den nächsten 2 Tagen zum Tierarzt gehen, wenn man den Verdacht hat, dass etwas nicht stimmt. Dass ein Hamster noch frisst und trinkt, ist kein Zeichen, dass es ihm gut geht! Selbst schwerstkranke Hamster versuchen noch, zu fressen. Stellt ein Hamster die Nahrungsaufnahme ein, ist das Alarmstufe Dunkelrot und ein lebensbedrohlicher Notfall. Anzeichen, dass es dem Hamster nicht gut geht und ein zeitnaher(!) Tierarztbesuch anstehen sollte: Buckel, Flankenatmung (man sieht also eine Art pumpende Atmung, bei der die Flanken vom Ein- u. Ausatmen beben), dauerhaft angelegte Öhrchen (auch ein ängstlicher oder noch müder Hamster kann die Öhrchen angelegt haben, bei starken Schmerzen bleiben die Öhrchen situationsunabhängig angeklappt), plötzliche Verhaltensänderungen ohne erkennbaren Grund (Apathie, zahmer Hamster plötzlich bissig, aber auch: Hamster kommt nicht zur Ruhe und wechselt auffällig oft innerhalb eines Tages die Schlafplätze), plötzliche Gewichtsveränderungen, evtl. hält sich der Hamster nicht mehr sauber und das Fell kann ungepflegt wirken, u.U. knirscht der Hamster mit den Zähnen (Zähneknirschen kann eine Warnung bzw. ein Zeichen von Aggression ähnlich Knurren beim Hund sein, es kann aber auch ein Zeichen von Unwohlsein und Schmerzen sein), bei Hamsterweibchen eitriger / stinkender Ausfluss. In solchen Fällen heißt es: Ab zum hamstererfahrenen Tierarzt, womit wir zum nächsten Problem kommen...

2) Wichtig ist ein hamstererfahrener Tierarzt, nicht jeder Tierarzt kann automatisch Hamster angemessen behandeln. Im Tiermedizinstudium werden Hamster kaum behandelt, entsprechend braucht es einen Tierarzt, der sich im Anschluss selber in diese Richtung weitergebildet hat, um folgenschwere und mitunter tödliche Behandlungsfehler zu vermeiden. Hinweise geben kann eine Spezialisierung auf "Kleinsäuger", "kleine Heimtiere" oder "Exoten", evtl. sogar ein entsprechender "Fachtierarzt für kleine Heimtiere". Bitte nicht die Begriffe "Heimtiere" und "Kleintiere" verwechseln! Wer "Kleintiere" behandelt, behandelt hauptsächlich Hunde und Katzen, aber kennt sich im Zweifel eher nicht mit Hamstern aus. Kleintier ist alles, was kein Rindvieh o.ä. ist. "Heimtiere" bzw. "Kleinsäuger" sind dagegen Hamster, Mäuse, Degus, Chinchillas & Co. Findet man niemanden mit einer Spezialisierung, hilft ggf. ein Anruf bei der fraglichen Praxis weiter. Je konkreter man dabei die Frage formuliert, desto eher wird die Antwort meiner Erfahrung nach ehrlich ausfallen. Beispiel: "Behandeln Sie auch Hamster?" - "Ja". Oder: "Kennen Sie sich mit Gebärmutterentzündungen beim Hamster aus und können eine OP durchführen?" - "Nee, nicht so wirklich, wir haben hier nur sehr selten Hamster". Für einen hamstererfahrenen Tierarzt muss man evtl. auch einmal eine etwas längere Anfahrt in Kauf nehmen. Lieber fährt man 2 Stunden zum Tierarzt, als dass ein Tierarzt ohne Ahnung den Hamster schmerzhaft am Nackenfell baumeln lässt und / oder fälschlicherweise sagt "Da kann man eh nix machen". Ich habe schon allen Ernstes Tierärzte erlebt...
 ...die Hamster und Meerschweinchen nicht auseinanderhalten konnten (man denke nur an den unterschiedlichen Verdauungstrakt dieser verschiedenen Tierarten)
...die empfahlen, dem Hamster Vitamin-Brausetabletten zu geben (daran wäre der Hamster verstorben)
...die mir erzählen wollten, der offensichtlich kranke Hamster sei pumperlgesund
...die die Flankendrüsen für Tumore hielten
...die meinten "Schmerzmittel gibt's hier erst beim Einschläfern".
Ein lesenswerter Beitrag einer Tierarztpraxis zu diesem Thema unter folgendem Link: "Heimtiere - ganz oder gar nicht! - Kleintierpraxis Ralph Rückert"
Im Hamsterforum gibt es eine Liste mit hamstererfahrenen Tierärzten:
Tierarztliste Deutschland

3) Auch ein kleiner Hamster kann große Tierarztkosten verursachen. Der Hamster ist dennoch auf uns angewiesen. An dem Punkt, an dem man sich ein Tier anschafft, ist man dafür verantwortlich. Auch dann, wenn ein Tier plötzlich Tierarztkosten verursacht. Durch die Anpassung der Gebührenordnung der Tierärzte sind die Tierarztkosten leider weiter gestiegen. Zudem haben Hamster immer wieder einmal das ungünstige Timing, mitten am Wochenende oder an Feiertagen krank zu werden, sodass man mit dem Hamster zum Notdienst muss. Der Notdienst ist deutlich teurer als die normale Sprechstunde, zudem kommt eine Notdienstgebühr von 60€ pauschal dazu. Ist einem der Notdienst zu teuer und man wartet bis zum nächsten Werktag, obwohl es dem Hamster schlecht geht, setzt man unter Umständen das Leben seines Haustiers aufs Spiel. Tierarztkosten können immer einmal etwas variieren, aber damit man einmal eine grobe Hausnummer weiß, kommt hier ein aktuelles Kostenbeispiel vom März 2023 (jeweils normale Sprechstunde, kein Notdienst) für die Behandlung einer Gebärmutterentzündung beim Hamsterweibchen, also einer recht häufigen Erkrankung, die ohne Behandlung tödlich verläuft:
1. Untersuchung (beim Abtasten kam eitriger Ausfluss) + Packung Baytril = 40€
Operative Entfernung der Gebärmutter, nachdem die Behandlung mit Baytril nicht anschlug = 360€

Ob man sich sowas leisten kann, sollte man sich vor der Anschaffung des Haustiers überlegt haben. Wer nicht bereit ist, Tierarztkosten zu zahlen, die weit über den Anschaffungspreis des Hamsters hinausgehen, sollte sich besser keinen Hamster (und auch kein anderes Lebewesen) anschaffen. Natürlich gibt es genug Hamster, die im Lebtag nicht zum Tierarzt müssen und gesund bleiben, bis sie eines Tages friedlich im hohen Alter einschlafen. Aber darauf sollte man sich nicht blind verlassen und lieber auf Tierarztkosten vorbereitet sein. Das geht auch mit knappem (Studenten-)Budget, solange man sich darauf vorbereitet und z.B. jeden Monat einen kleinen Betrag für eventuell einmal anfallende Tierarztkosten zur Seite legt. 

"Ich habe einen 100x40cm Käfig, warum bekomme ich keinen Hamster vermittelt? Er darf doch ab und zu raus und das sind nur 10cm weniger Platz als bei einem 100x50cm Gehege." 

Das absolute Minimum an Platz sind 0,5 Quadratmeter. Ich habe bisher allerdings nur wenige Hamster erlebt, die dauerhaft mit 0,5 Quadratmetern glücklich waren. Die meisten Hamster wünschen sich deutlich mehr Platz (dann ist das in der Vermittlungsanzeige vermerkt). Auf den ersten Blick sieht es vielleicht so aus, als würde es beim Platzangebot kaum einen Unterschied machen, wenn das Gehege 10cm schmaler ausfällt. Dieser Eindruck täuscht allerdings: Diese 10cm fehlen auf der gesamten Gehegelänge von 100cm. Es sind also 10cm x 100cm = 1000 Quadratzentimeter, die dem Hamster in einem 100x40cm Gehege fehlen, bis überhaupt nur das absolute Minimum an Platz erreicht wäre. Auslauf kann ein zu kleines Gehege nicht ausgleichen. Wenn ein Hamster im Schnitt vielleicht um 22.00 Uhr Abends aufwacht und dann noch eine halbe Stunde im Gehege munter werden muss, ehe er bereit für den Auslauf ist, und wenn man dann annimmt, dass der Mensch so gegen Mitternacht ins Bett möchte, dann bleiben dazwischen noch 1,5 Stunden, in denen sich der Hamster die Pfoten vertreten darf. Das ist nicht viel und kann es nicht ausgleichen, dass der Hamster sich in der kompletten Nacht bewegen möchte. Wenn der Hamster dann mal etwas später aufsteht oder der Mensch früh ins Bett will, fällt der Auslauf an 5 Tagen die Woche mit etwas Pech sogar ganz weg. Daher muss das Gehege ausreichend groß ausfallen. 

"Fühlt sich der Hamster nicht einsam, so alleine?" 

Hamster sind Einzelgänger. Das kann man nicht oft genug betonen. Ein weiterer Hamster im Gehege wäre aus Sicht des Hamsters kein Spielgefährte, sondern ein Rivale, den es aus dem Revier zu vertreiben gilt. Klappt das Vertreiben nicht, weil der Verlierer nicht aus dem Gehege flüchten kann, sind Beißereien die Folge, bis einer (oder sogar beide) an den Verletzungen stirbt. Sobald der Hamster mit etwa 7 Wochen geschlechtsreif ist, benötigt er ein eigenes Revier = Gehege ganz für sich allein. Dies gilt nicht nur für Goldhamster - auch Zwerghamster wie Dsungaren, Hybriden und Robos sind Einzelgänger. Hält man sie dennoch zu mehreren, fliegen mit Erreichen der Geschlechtsreife schnell die Fetzen. Dass sich zwei Hamster (noch) nicht beißen, heißt übrigens nicht, dass sie sich gut verstehen würden. Lesenswert ist dazu das Experiment von Rolf Gattermann: Er untersuchte das Verhalten von Goldhamstern, die er in einem speziellen "Gewächshaus" unter semi-natürlichen Bedingungen hielt. Dabei beobachtete er, dass sich stets nur ein Hamster behauptete. Die unterlegenen Hamster wiesen zwar kaum Bissverletzungen auf, hatten aber dennoch keine Chance, da das dominante Tier ihre Futtervorräte plünderte und ihre Bauten systematisch zerstörte. 

"Wo bekomme ich ein geeignetes Gehege her?" 

Die preiswerteste Variante ist ein gebrauchtes Aquarium aus den Kleinanzeigen. Undichte Aquarien werden manchmal sogar verschenkt, und 100x50cm ist bei Aquarien ein häufiges Standard-Maß. Kalkflecken vom Wasser lassen sich mit Essigessenz entfernen. Man kann in einem umfunktionierten Aqua schön hoch einstreuen, sieht den Hamster sogar an der Scheibe entlanggraben und muss nur noch auf einen Rahmen aus Holzlatten Volierengitter anbringen, um eine passende Gehegeabdeckung zu erhalten. Findet man nur zu kleine 100x40cm Aquarien, kann man zwei 100x40cm Aquarien zu einem 100x80cm oder zu einem 200x40cm Aquarien-Verbund verbinden. Dazu trennt man nur mit einem scharfen Cuttermesser die entsprechenden Scheiben heraus und schiebt die beiden Aquas dann zusammen. Eine ganz individuelle Lösung ist es, ein geeignetes Gehege einfach selbst zu bauen. Hier gibt es eine Anleitung dazu: https://www.das-hamsterforum.de/t/einfacher-eigenbau-anleitung.221695/ . Sogenannte Nagerhütten werden leider nicht mehr produziert, manchmal findet man aber noch gebrauchte, gut erhaltene Nagerhütten in Kleinanzeigen, Hamsterflohmarkt- / Zubehör-Verkaufs-Gruppen o.ä. Manche Terrarienbauer fertigen auf Wunsch auch spezielle Nagarien / Terrarien für Nager an (gute Berichte habe ich z.B. von Glas Klinkhammer und von SGM Design gehört). Dabei ist darauf zu achten, dass im Terra durchgängig mindestens 15cm tiefe Einstreu möglich sein sollte und Hamster mehr Belüftung als Reptilien brauchen. Wer nicht die Geduld hat, selbst zu bauen oder zu warten, bis ein Wunsch-Nagarium fertig gebaut ist, kann sich einmal das "Natural Living Eco World Green Moving Home"  anschauen. Es lässt sich leicht auf- und abbauen und ist durch das Plexiglas deutlich leichter als Terras / Aquas aus Echtglas. Allerdings ist die Kombination aus Plexiglas und Holz nicht für solche Hamster geeignet, die sehr nagewütig sind. Plexiglas verkratzt zudem leichter als Echtglas. Von Gehegen aus OSB oder unbeschichtetem Rohholz rate ich eher ab, da sie sich nicht sicher desinfizieren lassen und somit im ungünstigen Fall, dass man sich Parasiten eingefangen hat, nur noch als Kaminholz taugen.  

"Mein Kind wünscht sich ein Haustier - da wäre so ein Hamster ja ideal, oder?" 

Nein. Hamster sind nachtaktive Beobachtungstiere & Fluchttiere, die nicht gerne bekuschelt werden und dennoch leider viel zu oft unüberlegt als einfaches Anfängerhaustier (was sie absolut nicht sind) und Kinderspielzeug angeschafft werden. Dabei wachen Hamster erst auf, wenn Kinder ins Bett gehören und es ist unfassbarer Stress für sie, wenn sie zum "Spielen" geweckt werden. Werden sie dennoch geweckt, ist es nur allzu verständlich, wenn sie sich mit den Zähnen zur Wehr setzen. Der Stress schlägt aufs Immunsystem, ein kränkelnder Hamster z.B. mit Demodikose oder Hautpilz ist die Folge. Es gibt Frühaufsteher unter den Hamstern, die bereits um 20 Uhr schon munter werden, genauso wie Langschläfer, die man vor halb drei Nachts nicht antrifft. Im Schnitt werden die meisten Hamster allerdings so zwischen 22 und 23 Uhr langsam aktiv. Soll ein Hamster eine Familie mit Kind bereichern, muss also sichergestellt sein, dass das Kind reif genug ist, den Hamster nicht zu wecken, seinen Klassenkameraden den Hamster tagsüber zeigen zu wollen o.ä. Ein Hamster kann durchaus ein Familienhaustier sein - das Kind kann vorm Schlafen gehen Abends z.B. beim Verteilen des Futters helfen. Allerdings sollten von Anfang an Regeln abgesprochen sein und das Kind sollte nicht enttäuscht sein, wenn es den Hamster unter der Woche nie sieht und der Hamster nicht angefasst werden will. Die Hauptverantwortung für das Tier liegt aber ganz klar bei den Eltern. Ich weiß, dass es manchmal Kinder gibt, die schon im Grundschulalter sensibel mit Tieren umgehen können und nicht einfach nach dem Hamster grabschen. Sie sind aber eher die Ausnahme von der Regel und ich habe schon sehr viel vermeidbares Tierleid mitbekommen, das sich in Kinderzimmern abspielte. Daher haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich, wenn ich Sie und Ihre Kinder nicht genau kenne, lieber nicht in einen Haushalt mit kleinen Kindern vermittle. Es ist schwer, sich auf eine Altersgrenze festzulegen, ab wann Kind und Hamster zusammenpassen. Ich denke ab 14 sollten viele Kinder vernünftig genug sein, um einen Hamster händeln zu können und Abends auch was von ihm mitzubekommen. Trotzdem vermittle ich nicht an Minderjährige. Das hat zum einen rechtliche Gründe. Zum anderen ist es nicht ganz so schlimm, wenn das Kind im Teenie-Alter plötzlich eher Make-Up oder Autos statt dem Hamster im Kopf hat, wenn Mama und Papa sich genauso den Hamster gewünscht haben und ihn gerne versorgen. Wenn die ganze Familie dahinter steht und sich einen Hamster wünscht, alle sich gemeinsam in die artgerechte Haltung eingelesen haben und der Hamster nicht als Spielzeug herhalten muss, dann kann ein Hamster natürlich auch Achtung vor dem Leben lehren und beibringen, Stück für Stück ein wenig Verantwortung zu lernen. 

"Kann ich die Hamster vor Ort anschauen kommen und mir dann einen aussuchen?" 


Die Pflegis leben bei mir in meinem privaten Haushalt. Ich bin also kein Tierheim mit Öffnungszeiten für Besucher. Ich gebe mein Bestes, Interessenten so zu beraten, dass sie den Hamster finden, der am besten zu ihnen passt. Dazu zählen neben Berichten über das Verhalten auch aktuelle Fotos und ggf. Videos. Ist ein Hamster ausgesucht, das Gehege vorbereitet und alle Vermittlungsbedingungen erfüllt, können Adoptanten nach Absprache selbstverständlich ihr neues Familienmitglied bei mir abholen kommen. Das lässt sich gut mit einem Tages- oder Wochenendausflug an den Bodensee verbinden, an dessen Ende dann der Hamster abgeholt wird. Es freut mich, dass sogar schon Leute aus Norddeutschland quer durchs Land gefahren sind, um ihr Haustier bei mir persönlich abzuholen :-) Was ich dagegen nicht mache: Leute, die noch gar nicht vorbereitet sind, zu Besuch einfach mal unverbindlich alle Hamster angucken zu lassen. Zu den Zeiten, wo die Hamster wach werden, möchte ich dann doch lieber keine wildfremden Leute mehr in meiner Wohnung haben ;-) Und es sollte klar sein, dass ich die Hamster nicht tagsüber aufwecke, weil sie jemand unverbindlich anschauen will. 

"Wieviele vermittelbare Hamster leben in der Pflegestelle?" 

Das ist unterschiedlich. Ich bin aber eher eine kleine Pflegestelle, da ich jedem einzelnen Tier gerecht werden möchte. Hier werden keine Hamster wochen- oder monatelang in Samlas geparkt, jeder Hamster hat mindestens 0,5 Quadratmeter für sich und bekommt nach Ablauf der Quarantäne-Zeit auch Auslauf. Das braucht Platz und Zeit (und außerdem Geld), weshalb ich gerne nur 2-3 Pflegis gleichzeitig habe. Zusammen mit meinen eigenen Tieren bleibt dann noch genug Zeit und Aufmerksamkeit für alle übrig. 

"Ich möchte gerne einen Hamster aufnehmen, bin hier aber nicht fündig geworden. Wo kann ich mich noch umsehen?" 

In Deutschland (nicht abschließende Aufzählung):
Hamsterhilfe NRW (Deutschlands größte Hamsterhilfe, nicht auf NRW beschränkt)
Hamster in Not
Hamsterhilfe Suedwest
Hamsternest Nordwest
Hamsterhilfe Thüringen
Hamsterrettung Nord
Not-Hamster Freiburg
In Österreich:
Hamsterhilfe Österreich
In der Schweiz:
Hamster in Not Schweiz

Eine ausführliche Auflistung der Hamsterhilfen und Hamsterpflegestellen sortiert nach PLZ gibt es hier: https://www.hamsterhilfe.info/ 

"Ich habe bereits zwei Katzen, kann ich mir trotzdem einen Hamster anschaffen?" 

Hamster und Katze sind Feinde. Sie können und werden sich nie miteinander anfreunden. Selbst ein kleines Kätzchen, das den Hamster nicht sofort tötet, kann den Hamster böse verletzen, wenn es mit ausgefahrenen Krallen mit ihm "spielen" will. Der Anblick eines kleinen Roborowski Zwerghamsters, der aus einem Katzenhaushalt kam, bleibt mir da besonders in Erinnerung. Der Kleine war mit Narben übersäht und seine Beinchen waren total verkrüppelt von wiederholten Knochenbrüchen, die schief zusammengewachsen waren. In einem Katzenhaushalt ist also sicherzustellen, dass Hamster und Katze wirklich niemals aufeinandertreffen. Am besten steht das Hamstergehege in einem Raum, den die Katzen nicht betreten können. Gitterkäfige sind in einem Katzenhaushalt tabu, Katzenkrallen können auch durch das Gitter hindurch den Hamster regelrecht aufschlitzen. Die Hamsterhilfe Itzehoe hat das in einem Video gut demonstriert: Video - Katze zerfleddert Stoffmaus durch Hamsterkäfiggitter hindurch.  Alle Lüftungsgitter sollten doppelt gesichert sein, damit weder der Hamster durchs Gitter gekratzt noch eine neugierige Katze in die Nase gebissen werden kann. Gehege-Abdeckungen sollten stabil genug sein, dass sie auch nicht verrutschen können, wenn eine Katze versucht, aufs Gehege zu springen. Auslauf findet nur in einem katzenfreien Raum statt - dabei darauf achten, die Tür wirklich abzuschließen, wenn der Hamster im Auslauf ist. Einige Katzen können Türen öffnen...